In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Fusionen in Tschechien stetig gestiegen. Mit 45 eingeleiteten Fusionen ist 2017 das bisherige Rekordjahr. Auf diese Weise kommen vor allem Firmen aus der Slowakei, aus Zypern und den Niederlanden nach Tschechien. Das geht aus einer Analyse grenzüberschreitenden Fusionen in Tschechien für die Jahre 2008 bis 2017 hervor. Die Studie wurde von der Beratungsagentur TPA in Tschechien erarbeitet.
Wirtschaftliches Wachstum in Europa sorgt für mehr Fusionen
Im genannten Zeitraum hat es in Tschechien 134 Fusionen von einheimischen mit ausländischen Firmen gegeben. Demgegenüber haben 108 Unternehmen die Tschechische Republik verlassen.
In der ansteigenden Kurve zum Wachstum der Firmenvereinigungen gibt es allerdings zwei Knicke: 2012 und 2016 ist die Zahl der Fusionen gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen. Dagegen ist diese Zahl im Jahr 2017 um nicht weniger als 15 Zusammenlegungen gestiegen. Der Grund dafür ist das wirtschaftliche Wachstum in ganz Europa.
Kostensenkung und Synergieefeekte durch Fusionen
„Die Mehrzahl der grenzüberschreitenden Fusionen ist auf Personen zurückzuführen, die eng miteinander kooperieren. Die Hauptgründe dafür sind Restrukturierungsmaßnahmen, die Senkung der Kosten für den Betrieb und die Administration sowie Synergieeffekte aus den miteinander verknüpften Aktivitäten. Eine weitere Rolle spielen dürften aber auch finanzielle oder steuerliche Gründe“, analysiert Steuerberaterin Jana Skálová von der TPA Group das Zustandekommen von grenzüberschreitenden Fusionen.
Firmen aus der Slowakei, Zypern und den Niederlanden
Die meisten Unternehmen, die aufgrund einer Fusion nach Tschechien wechseln und in ihrem jeweiligen Land als Rechtsperson aufgelöst werden, kommen schon traditionell aus der Slowakei. Seit dem Jahr 2008 sind insgesamt 69 Firmen aus dem Nachbarland nach Tschechien übersiedelt. Ihre Zahl ist jedoch in den letzten Jahren immer geringer geworden.
Weitere Länder, deren Unternehmen zwecks Firmenvereinigung nach Tschechien kommen, sind Zypern und die Niederlande. Interessant ist ferner, dass es 2016 die erste Fusion eines tschechischen Unternehmens mit einem Partner aus Slowenien gab, und 2017 dieselbe Premiere mit Firmen aus Malta und Großbritannien erfolgte.
Dieser Artikel wurde von Lothar Martin auf Radio Praha veröffentlicht.
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